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Lernen lernen – 10 Tipps für die Lehre

9 Minuten Lesedauer
Anfang August haben viele junge Leute in der Schweiz ihre Lehre begonnen. Auch wir dürfen bei uns 18 neue Lernende herzlich begrüssen: Wir freuen uns, dass ihr euch für einen Beruf mit Zukunft und für die K. Schweizer AG entschieden habt!

10 Tipps für die Lehre

«Endlich fertig mit der Schule, endlich Schluss mit Büffeln!», habt ihr euch vielleicht gedacht, als ihr den Schulabschluss in der Tasche hattet. Doch weit gefehlt – denn wie das Wort «Lehre» schon verrät, geht es bei der Berufsausbildung darum, alles zu lernen, was man im Berufsleben wissen, kennen und können muss. Denn schon kleine Wissenslücken können in unserem Beruf grosse Folgen haben. Doch keine Angst: Es ist auch Teil der Lehre zu lernen, wie man am besten und am effektivsten lernt. Hier kommen die ersten 10 Lerntipps, mit denen ihr eure Lehrzeit erfolgreich und ohne Lernfrust beginnt!

Unsere Ansage hat eurer Vorfreude auf die Lehre nun hoffentlich keinen Dämpfer verpasst. Das ist natürlich nicht unsere Absicht, ganz im Gegenteil. Es ist aber sehr wichtig, dass ihr wisst, was in der Lehre auf euch zukommt: Zum grössten Teil geht es um den Auf- und Ausbau von theoretischem und praktischem Wissen. In unserer Branche bedeutet das konkret, sich mit den Grundlagen der Elektrotechnik und mit physikalischen Gesetzen auseinanderzusetzen, sie zu verstehen und umzusetzen. In eurem Beruf geht es um Strom,  Spannung, Widerstand, das Ohmsche Gesetz, Stromkreise und Schaltpläne. Im Berufsleben werdet ihr tagtäglich mit diesen Begriffen jonglieren und euer theoretisches Wissen in die Tat umsetzen. Lücken können zunächst einmal den Erfolg eurer Lehre gefährden, im Ernstfall aber eben auch euer Leben.

Man muss erstmal lernen, wie man lernt

Eure Lehrzeit soll aber natürlich nicht geprägt sein von langweiligen Stunden über den Büchern oder vor dem PC. Vielmehr sollt ihr während eurer Lehre wertvolle Erfahrungen sammeln, ins Unternehmen hineinwachsen, euch im Berufsleben zurechtfinden und eine tolle Zeit mit euren KollegInnen verbringen. Das Ziel ist es also, den Lernaufwand sowie Lernfrust und Prüfungsstress zu minimieren und stattdessen den Lernerfolg zu maximieren. Mit den folgenden Tipps sollte euch das leicht gelingen:

1. Lernumgebung gestalten

Schafft euch ausreichend Platz, räumt euren Schreibtisch auf. Ordnung am Arbeitsplatz hilft dabei, sich auf das Wesentliche zu fokussieren. Angenehme Temperatur, angenehmes Licht und frische Luft fördern die Konzentration. Klassische Musik übrigens auch (am besten Mozart), doch wenn das nicht so ganz euren Musikgeschmack trifft, dann zumindest reine Instrumentalmusik ohne Text.

2. Lernstoff vorbereiten und wiederholen

Verschafft euch erst einmal einen Überblick über den Lernstoff. So wisst ihr schon mal, was auf euch zukommt und wie ihr ihn in sinnvolle Abschnitte und Themenbereiche einteilen könnt. In kleine Portionen zerteilt und immer wieder wiederholt wird Neues besser im Gehirn gespeichert. Verteilt euren Lernstoff auf mehrere Kärtchen und wiederholt den Inhalt anfangs z. B. nach wenigen Minuten, dann nach ein oder zwei Stunden, dann nach einem Tag und so weiter. Leitner-Algorithmus heisst diese Methode und sie funktioniert auch bei Texten und Formeln.

Stetige Wiederholung mit Karteikarten hilft dem Gehirn beim Abspeichern der neuen Information.

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3. Lernen mit (fast) allen Sinnen

Am besten festigt sich der Lernstoff, wenn ihr ihn nicht nur lest (Sehsinn), sondern auch in eigenen Worten laut umformuliert (Hörsinn) und aufschreibt (Tastsinn) – und zwar handschriftlich und nicht auf einer Tastatur. So werden mehrere Bereiche in eurem Gehirn gefordert und das Wissen wird besser verankert.

4. Was, wann, wie, warum?

Gebt eurem Lernen Struktur und Planung. Beantwortet euch selbst die Fragen: «Was möchte ich lernen?» und «Wieso möchte ich das lernen?» Einen Sinn in der – zugegeben recht langweiligen – Lernarbeit zu erkennen, wirkt sich positiv auf das Lernverhalten und den Lerneffekt aus. «Und wann soll ich das alles lernen?» Ein Lernplan verschafft euch einen Überblick über den Lernstoff und verhindert, dass ihr ein wichtiges Thema vergesst.

5. Zeitdruck und Stress vermeiden

Wenn ihr euch nicht gut vorbereitet fühlt, geratet ihr automatisch unter Druck. Dieser steigt mit dem immer näher kommenden Prüfungs- oder Klausurtermin. Stress ist sehr kontraproduktiv für das Lernen und Abspeichern von Wissen. Wenn ihr unter Druck steht und gestresst seid, könnt ihr auch noch so gut gelernt haben – das Gehirn kann das gelernte Wissen dann trotzdem wesentlich schlechter abrufen.

6. Durchatmen

Stundenlang büffeln ohne Pausen hilft weder euch noch eurem Gehirn dabei, sich den Lernstoff zu merken. Plant unbedingt mehrere kurze Pausen ein, in denen ihr euch bewusst vom Thema ablenkt, an die frische Luft geht und euch bewegt. Die kurze Unterbrechung hilft dabei, euch im Anschluss wieder richtig konzentrieren zu können.

Mach mal Pause beim Lernen!

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7. Kassensturz – was hat’s gebracht?

Damit ihr beim Lernen vorankommt, ist es wichtig, regelmässig euren Fortschritt zu überprüfen. Mit alten Tests oder Klausuren seht ihr, welche Aufgaben ihr nun mit Links meistert, obwohl sie noch beim letzten Mal eine echte Herausforderung waren. So macht ihr euren Erfolg sichtbar. Die Früchte der eigenen Arbeit zu sehen ist ausserdem eine tolle Motivation.

8. Bildet eine Lerngruppe mit anderen Lernenden

Lernt nicht immer nur allein. Mit Gleichgesinnten zu lernen bedeutet, gemeinsam über den Stoff zu sprechen, euch über Probleme auszutauschen und gemeinsam Lösungen zu finden. Für das Verstehen und Behalten des Lernstoffs ist es sehr wichtig, nicht nur die eigenen Ansichten zu kennen, sondern das Thema auch aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Über Gelerntes sprechen hilft beim Lernen!

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9. Anderen helfen

In einer Lerngruppe könnt ihr euch ausserdem gegenseitig helfen: Die Schwächen des einen sind die Stärken des anderen. Ein weiterer grosser Pluspunkt: Während ihr anderen das Thema erklärt, lernt ihr selbst noch einmal mehr dazu. Zum einen sprecht und formuliert ihr eure Gedanken laut aus (siehe Tipp 3), wiederholt den Stoff ein weiteres Mal (siehe Tipp 2) und seht, welchen Erfolg ihr mit eurer Lernarbeit bereits erzielt habt (Tipp 6). Indem ihr die Fragen von anderen beantwortet, festigt und vergrössert sich euer vorhandenes Wissen und ihr werdet immer sicherer.

Nicht nur die Fragen von anderen werden in eurer Lerngruppe beantwortet – natürlich auch eure eigenen. Vielleicht kommen bei eurer Diskussion noch weitere Fragen auf, die ihr gemeinsam beantworten könnt. So entdeckt ihr vielleicht ganz neue Aspekte und erhaltet ein noch tieferes Verständnis für die Zusammenhänge.

Gemeinsames Lernen und anderen beim Lernen helfen, fördert das eigene Verstehen!

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10. Frag deinen Götti!

Bei der K. Schweizer AG habt ihr als Lernende einen Götti als Ansprechpartner an eurer Seite, wenn es Probleme während der Arbeit oder in der Schule gibt. Euer Götti hilft und unterstützt euch mit Rat und Tat, wenn ihr mal nicht weiterkommt. Eure Fragen zu beantworten, die Ausbildungsziele zu kontrollieren, euren Lernprozess zu begleiten sowie euch bei den Hausaufgaben zu unterstützen gehört genau zu den Aufgaben deines Göttis – nimm dieses Angebot gerne jederzeit in Anspruch!

Autor

Daniel Schepperle, Geschäftsleitung
+41 61 699 37 40
daniel.schepperle@ksag.ch